Wenn Mama das nicht isst…
Madame am maunzen. Sie hat Hunger. Großen Hunger der Lautstärke nach. An sich ja kein Problem. Gemüse ist ja schnell gekocht. In dem Fall aber nicht so einfach: Madame und ich sind unterwegs.
Jetzt muss schnell etwas Essbares her. Gar nicht so einfach. Natürlich, wie kann es anders sein, haben wir nichts dabei. Es sollte ja nur ein kurzer Spaziergang werden. Aber Madame’s Hunger ist nicht planbar. Der kommt nie zur selben Zeit.
Diesmal haben wir Glück. Ein Supermarkt ist gleich um die Ecke. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Schnell hetzen wir dort hin. Ohne Rücksicht auf Verluste (ein Schnuller musste dran glauben). Viel Zeit zum Überlegen bleibt nicht. Madame ist mittlerweile beim Weinen angelangt. Richtig herzzerreißend. Mitleidige Blicke von anderen bleiben auch nicht aus. Am Liebsten würde ich ihr auf der Stelle etwas geben. Ich stehe voll unter Strom. Vor dem Regal bleibt keine Zeit zum Überlegen. Das erstbeste Gläschen kommt mit. Nach dem Zahlen suchen wir verzweifelt die nächste Bank. So viel Zeit muss jetzt noch sein, denn im Knien füttert es sich nur halb so gut.
Der erste Löffel ist im Mund und die Situation entschärft sich. Es wird ruhig. Madame macht brav den Mund auf. Gierig schlingt sie das Essen herunter. Mit jedem Löffel wird sie zufriedener. Und ich, ich bin erleichtert. Madame ist eben ganz die Mama. Wenn die hungrig ist, dann kann sie schon mal zum Hulk werden.
Noch erleichterter bin ich, als ich draufkomme, dass ich ein Obstgläschen erwischt habe. Die meisten Gemüsegläschen nämlich kann ich vom Geschmack her nicht vertreten. Wenn Mama das nicht isst, warum sollte Madame das dann essen? Frische Karotten püriert, schmecken ja äußerst delikat. Aber nicht die gekaufte Variante. Den Geschmack verbinde ich immer mit Gesundheitskost. Die nach nicht viel schmeckt. Absolute Horrorvorstellung, ist Geschmack für mich doch alles. Genau deshalb wird Zuhause alles selbst gekocht. Ist ja kein Aufwand und macht man auch gerne. Auch die Vielfalt ist unschlagbar.
Unterwegs greife ich dennoch sehr gerne auf die gekauften Gläschen zurück. Die Retter in der Not. Das ist stressfreier. Allerdings gibts dann sogut wie nur Obst. Die schmecken richtig gut und muss man auchnicht aufwärmen. Auch die Haltbarkeit ist nicht zu verachten. Eines ist normalerweise fix in der Tasche. Normalerweise. Ausnahmen gibt es immer.
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