La dolce vita
Einmal schnell ans Meer – Mit den ersten Frühlingstagen steigt auch die Sehnsucht, dem geliebten Meer einen Besuch abzustatten. Die günstige Lage von Graz und ein freier Samstag machen es möglich: Wir fahren nach Triest.
Ich packe Madame und Monsieur ins Auto und los gehts. Drei Stunden Fahrt liegen vor uns. Wir kommen gut voran. Was mich für dieses Wochenende (es ist der Beginn der Osterferien) schon sehr wundert. Aber beschweren will ich mich auf keinen Fall. So sind wir auch gute dreieinhalb Stunden später in Triest.
Was auf den Straßen gut ging, gestaltet sich in der Stadt schwierig. So viele Menschen und Autos habe ich hier noch nie gesehen. Wir kommen bei der Parkplatzsuche nur schleppend voran, sodass wir schlussendlich doch einiges an Zeit liegen lassen. Egal, wir sind ja schon am Meer, und zu schauen gibt es auch einiges. Da ist es halb so schlimm.
Einen Parkplatz ergattern wir schließlich beim Bagno Marino „La Lantern. Ganz am äußeren Zipfel des Hafens. Kann man sich wirklich merken, denn hier ist selbst an vollen Tagen wie heute noch einiges an Parkplätzen frei. Bezahlen kann man ganz bequem mit Easypark. Denn drei Mal dürft ihr raten, wer natürlich kein Kleingeld für den Parkautomaten dabei hat…
Und der Fußweg zum Hauptplatz – keine zehn Minuten. Außerdem haben wir ja sowieso alle Zeit der Welt. Denn vor haben wir nichts. Also schlendern wir gemütlich durch die Straßen.
Gut, das mit dem ‘Nichts vorhaben’, war dann wohl doch gelogen. Madame hat nämlich ganz klar einen Plan: Einen Besuch im Legami-Shop. Denn ihre Stifte-Kollektion muss erweitert werden. Dringend. Auch Monsieur fallen plötzlich tausend Dinge ein, die er gefühlt immer schon gebraucht hat. Na bitte…
Nach einer kleinen Ewigkeit in den Tiefen des Shops – Madame vergleicht mittlerweile Jausenbox-Größen – meldet sich langsam der Hunger. Jetzt darf nicht mehr allzu lange gewartet werden. Also nichts wie los.
Wir spazieren vorbei an unzähligen Restaurants, denn Ziel haben wir noch immer keines. Wir schlendern weiter durch die Gassen, bis uns eines direkt anspricht: Es ist gut besucht. Man hört viele Leute italienisch sprechen. Und die Speisen, die bei den Leuten auf den Tischen stehen, sehen köstlich aus. Einen Platz für uns gibt es auch noch. Alle Kriterien erfüllt. Ausgezeichnet.
Und dann gibt es Pasta für uns alle. Carbonara für Monsieur. Pomodoro für Madame. Lasagne für mich. Die Klassiker – aber wenn die schmecken (und das tun sie), dann ist die Welt für einen Moment einfach in Ordnung. La dolce vita pur.
Nach dem Essen wollen wir ans Meer. Das haben wir uns in den Kopf gesetzt. Natürlich nicht ohne vorher noch einen Eisstopp einzulegen. Und ein Stopp im Supermarkt muss auch noch sein. Ein Muss für mich, wenn wir schon in Italien sind. Es gibt nämlich nirgends sonst vergleichbare Pasta und Pesto Variationen. Supermarkt Tourismus vom Feinsten. Wir nehmen so viel wir tragen können. Und das ist nicht gerade wenig – und dann gehts für uns wieder ab zum Auto.
Und damit Richtung Miramare. Quasi ans andere Ende der Stadt. Da gibt es meiner Erinnerung nach ein paar richtig gute Plätze, um ins Meer zu gehen. Denn das möchten wir heute unbedingt noch tun. Wir alle. Madame, Monsieur und ich. So oft sind wir schließlich nicht am Meer. Außerdem scheint die Sonne. Somit herrschen beste Bedingungen.
Zugegeben, das Meer ist richtig kalt. Aber nachdem Madame und Monsieur sich hinein gewagt haben, gibt es auch für mich kein Zurück mehr. Versprochen ist versprochen. Das Beste daran: Einmal drin – und schon fühlt sich draußen alles wie Sommer an. Und das alles keine drei Stunden von Graz entfernt. Wahnsinn, was so eine kurze Strecke ausmachen kann.
Mit dem nahenden Sonnenuntergang wird es langsam kühler. Ein Zeichen, dass es Zeit wird, die Heimreise anzutreten. Ein Tag wie dieser? Jederzeit wieder. Ganz sicher besser als daheim. Schön war’s.
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